Die Diagnostik der Herz-Raten-Variabilität bzw. Herzfrequenzvariabilität, kurz HRV genannt, ist ein lange bekanntes Kontrollverfahren, das bereits in der chinesischen Medizin zur Beurteilung des Gesundheitszustandes von Patienten angewandt wurde. Die „Heart-Rate-Variability“ (HRV) Diagnostik ist aber auch das Verfahren der Zukunft und wird in vielen Bereichen die bisherige, unspezifischere Herzfrequenzdiagnostik ablösen oder ergänzen.

Die HRV bildet, physiologisch betrachtet, die Schlag zu Schlag (Beat-to-Beat, R-R oder NN) Variation des Herzens ab und wird als Kennwert über die Zeitabstände als R-R Intervall (EKG-Parameter) oder als NN (Normal to Normal bzw. Peak to Peak) von einem Herzschlag zum Nächsten in ms erfasst.

Bereits im 3. Jahrhundert erkannte der chinesische Arzt Wang Shu-he, dass ein variabler Herzschlag ein Zeichen für Gesundheit ist. Er dokumentierte dies in seinen Schriften „Mai Ching – The Knowledge of Pulse Diagnosis“. Gerne werden ihm in diesem Zusammenhang auch die Worte in den Mund gelegt: „Wenn das Herz so regelmäßig wie das Klopfen eines Spechtes oder das Tröpfeln des Regens auf dem Dach wird, wird der Patient innerhalb von 4 Tagen sterben.“ Da es jedoch noch keine Messinstrumente, wie beispielsweise Stethoskop oder EKG gab, musste der Arzt sich sehr sensibel auf die Erfassung des Zusammenspiels der Körpersignale eines Patienten einstellen, um eine Krankheit daraus diagnostizieren zu können.

Wie damals wird auch aktuell der HRV-Diagnostik sehr große Beachtung geschenkt. Anhand der Schwankungsbreite der einzelnen Herzaktionen kann der Gesundheitszustand und die aktuelle Leistungsfähigkeit genau beurteilt werden. Die individuelle Analyse und Interpretation bedarf moderner Hardware- und Softwarelösungen.

Eine große Schwankungsbreite zwischen den einzelnen Herztakten weist auf einen hohen Leistungsstatus hin. Ein starrer, sehr regelmäßiger Herzschlag zeigt hingegen einen gestressten, überlasteten oder auch kranken Zustand oder sehr hohes Alter an.

Die Grafik oben zeigt, wie sich die HRV, also die Schwankungen von einem Schlag zum nächsten, unter Ruhebedingung verändern kann. Die mittlere Grafik zeigt, dass bei einer höheren Herzfrequenz (Puls) automatisch eine geringere HRV entsteht. Die unterste Grafik zeigt, dass die HRV aber unabhängig von der Herzfrequenzhöhe, meist unter mentalem Einfluss „Stress“, oder bei fortgeschrittenem Alter sehr eingeschränkt sein kann.

Über die Analyse der HRV erhält man daher unter Beachtung, dass die physische Belastung nicht zu hoch ist auch mehr Informationen als über eine klassische Herzfrequenz- bzw. Puls-Diagnostik und die ABIOS Partner App liefert präzise, individualisiert und sicher die Informationen dazu.